Entwicklungsingenieur für automobile Scheinwerfer

In diesem Berufsportrait berichtet Dr. Carsten Funke über seine Erfahrungen und seinen beruflichen Werdegang zum Entwicklungsingenieur für Scheinwerfer bei der AUDI AG.

Hallo Carsten Funke,
vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen Ihren Beruf vorzustellen.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Mich begeistern vor allem dynamische Lichtfunktionen verbunden mit neuartigen Designelementen. Als Entwicklungsingenieur bei der AUDI AG erlebe ich den kompletten Produktentstehungsprozess eines Scheinwerfers mit und trage meinen Teil dazu bei.

Wie wird man Entwicklungsingenieur für Scheinwerfer? Welchen Ausbildungsweg haben Sie absolviert?

Nach Abschluss meiner Dissertation am Fachgebiet Lichttechnik der TU Ilmenau habe ich mich direkt auf eine offene Stelle beworben. Die Fahrzeuglichttechnik hat durch den Einzug von LED, Laser und hochauflösenden Projektionssystemen eine spannende Entwicklung erfahren, die ich gerne mitgestalten wollte.

Ich habe Maschinenbau in Stuttgart und Ilmenau studiert und im Bereich Lichttechnik promoviert. Nach dem Bachelor- und der Masterstudium habe ich jeweils bei einem Maschinenbauunternehmen in der Kfz-Zulieferindustrie in Baden-Württemberg gearbeitet.

Grundvoraussetzung ist ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium, z.B. Mechatronik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik oder Fahrzeugbau.

Carsten Funke zu wichtigen Voraussetzungen für den Beruf des Entwicklungsingenieurs für Scheinwerfer.

Wenn Sie an Ihre Ausbildung zurückdenken, wie haben Sie diese Zeit erlebt? An welche Stationen erinnern Sie sich besonders?

Insgesamt hat mir meine Ausbildung sehr viel Spaß gemacht. Die ersten Semester mit den Grundlagenfächern waren vor allem in der Prüfungsphase echt anstrengend. Aber in den höheren Semestern dominierte aufgrund der Fächer-Wahlmöglichkeiten der Spaß am Studieren und Forschen.

Besonders fasziniert haben mich während eines Praxiseinsatzes die einzigarten Eigenschaften von optischen Messsystemen. Mit diesen konnte man berührungslos, mit sehr hoher (räumlicher) Auflösung und sehr schnell Messungen durchführen, was mit mechatronischen Systemen nicht möglich ist.

Während meines Masterstudiums begeisterten mich auch die zahlreichen Facetten von Licht bezogen auf die Wahrnehmung des Menschen – angefangen von Lichtqualität bis hin zur psychometrischen Beschreibung von Lichtwirkungen auf den Menschen.

In welcher Position sind Sie heute tätig?

Heute bin ich Entwicklungsingenieur bzw. Bauteilverantwortlicher für Scheinwerfer. Dazu gehört auch, dass ich zentraler Ansprechpartner innerhalb der AUDI AG und gegenüber dem Systemlieferanten für die Frontbeleuchtung des Fahrzeugs bin.

Welche Fähigkeiten sind für diesen Beruf besonders wichtig?

Grundvoraussetzung ist ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium, z.B. Mechatronik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik oder Fahrzeugbau. Dazu kommen idealerweise die Begeisterung für Fahrzeuge und Optik und Erfahrungen in der Konstruktion, Lichttechnik sowie im Projektmanagement.

Gute Einstiegschancen bieten auch Abschlussarbeiten oder Kontakte über die Hochschule.

Carsten Funke über Möglichkeiten für den Einstieg in den Beruf des Entwicklungsingenieurs für Scheinwerfer.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Mein Arbeitstag startet mit dem Lesen und Beantworten von E-Mails, die von den internationalen Partnern über Nacht eingegangen sind. Anschließend bin ich ca. die Hälfte des Tages in Besprechungen bzw. Online-Meetings mit Kollegen und Lieferanten, um Vorgaben für den Scheinwerfer zu definieren und das Produkt entsprechend dieser Vorgaben umzusetzen. An manchen Tagen erstelle ich auch eigene Konzepte für Beleuchtungslösungen und bin in Vorentwicklungsprojekten als Ansprechpartner involviert. Spätestens zum Ende der Entwicklung ist auch eine Nachtfahrt geplant, um das Lichtbild auf der Straße zu bewerten.

Wie lange arbeiten Sie bereits als Entwicklungsingenieur für Scheinwerfer?

Aktuell (Oktober 2020) bin ich seit 4 Jahren als Entwicklungsingenieur Scheinwerfer bei der AUDI AG tätig.

Würden Sie sich noch einmal für diesen Beruf entscheiden?

Ja 🙂

Welche Aspekte Ihrer Tätigkeit begeistern Sie immer wieder?

Wenn am Ende der Entwicklung das Produkt physisch vorhanden ist und es auch tatsächlich in großer Zahl auf der Straße fährt.

Was würden Sie Interessierten raten, die überlegen diesen Beruf zu erlernen?

Frühzeitig Praktika in der Automobilindustrie absolvieren – idealerweise bereits während des Studiums. Gute Einstiegschancen bieten auch Abschlussarbeiten oder Kontakte über die Hochschule.

Berufsportraits spiegeln persönliche Erfahrungen in verschiedenen Berufsfeldern wider. Wenn du auch deinen Beruf vorstellen möchtest, melde dich gern bei mir über das Kontaktformular

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