Optical Development Engineer

In diesem Berufsportrait berichtet Ulla Maria Hartwig über ihren beruflichen Werdegang zum Optical Development Engineer bei der Firma Lightworks.

Hallo Ulla Maria Hartwig,
vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen Ihren Beruf vorzustellen.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich hatte schon immer ein Interesse an Naturwissenschaften, insbesondere an Physik und ich fand optische Täuschung immer faszinierend. Aus diesem Grund habe ich im Bachelorstudium die Vorlesung physiologische Optik besucht. Die Vorlesung wurde vom Fachbereich Lichttechnik ausgerichtet. Ich fand das Thema sehr interessant und der Dozent hat es so spannen rübergebracht, dass ich immer mehr Veranstaltungen aus der Richtung besucht habe. So hat sich meine Spezialisierung auf das Thema Optik und Lichttechnik ergeben.

Wie wird man Optical Development Engineer? Welchen Ausbildungsweg haben Sie absolviert?

Ursprünglich wollte ich Physik studieren. Ein Freund nahm mich damals mit zu einer Experimentalphysik Vorlesung. Die hat mich allerdings abgeschreckt, weil ich damals so gut wie nichts verstanden habe. Ich wusste ich möchte etwas Naturwissenschaftliches studieren, daher entschied ich mich für den Studiengang Naturwissenschaften in der Informationsgesellschaft. Der Studiengang war damals neu an der TU Berlin und man konnte den Wahlbereich noch mitgestalten. Dies ermöglichte es mir viele Vorlesungen aus dem Gebiet Lichttechnik, Optik und Physik zu hören. Rückblickend hatte ich mehr als die Hälfte meines Studiums mit den Physikern zusammen 😉

Für den Master ging ich an die TU Ilmenau und habe Optische Systemtechnik/ Optronik studiert.

Was ich aber vor allem dabei gelernt habe sind Strategien und Herangehensweisen, um Probleme zu lösen.

Ulla Maria Hartwig zu wichtigen Fähigkeiten, die sie während ihres Studiums entwickelt hat.

Wenn Sie an Ihre Ausbildung zurückdenken, wie haben Sie diese Zeit erlebt? An welche Stationen erinnern Sie sich besonders?

Als erstes in den Sinn kommen mir die zahlreichen Tage und Nächte, die ich in der Bibliothek verbracht habe, um zu lernen. Ich habe quasi dort gewohnt. Bibliotheken haben eine besondere Ausstrahlung. Es ist ganz still und ruhig, jeder arbeitet für sich, wie eine eigene Welt. In der Mittags- oder Kaffeepause trifft man sich mit Kommilitonen und tauscht sich aus. Es ist ein angenehmes Gefühl daran zurück zu denken, es erinnert mich daran was man alles schaffen kann.

In welcher Position sind Sie heute tätig?

Ich bin Teil des Teams Lichttechnik bei der Firma Lightworks und arbeite als Entwicklungsingenieur für Optik.

Welche Fähigkeiten sind für diesen Beruf besonders wichtig?

Die Fähigkeit Probleme zu lösen. Ich denke das haben die meisten wissenschaftlichen und Ingenieursberufe gemeinsam. Im Studium habe ich viele Fakten gelernt, viele Aufgaben berechnet und Experimente gemacht, die ich für das Berufsleben nicht brauche. Was ich aber vor allem dabei gelernt habe sind Strategien und Herangehensweisen, um Probleme zu lösen. Zum Beispiel erhalten wir von unseren Kunden Design Zielbilder. Diese zeigen, wie das gewünschte Lichtbild aussehen soll. Meine Aufgabe ist es eine Lösung zu finden wie die Optik aussehen muss, die das gezeigte Lichtbild erzeugt.

Das schlimmste wäre für mich jeden Tag das gleiche machen zu müssen. Bei uns ist jedes Projekt individuell.

Ulla Maria Hartwig über ihren Arbeitsalltag als Optical Development Engineer.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für Sie aus?

Mein Tag beginnt klassischerweise mit Kaffee. Dabei werfe ich meist einen Blick in meinen Kalender, um meinen Tag bzw. die Woche zu strukturieren. Wann sind welche Meetings und Kundenbesuche? Gibt es Abgabetermine für Prototypen oder andere Meilensteine? Welche Aufgaben sind zu priorisieren? Danach beginnt die eigentliche Arbeit. Mein Beruf besteht darin optische Systeme und Optikkomponenten für die Automobilindustrie zu entwickeln. Zum Beispiel möchte ein Kunde ein Tagfahrlicht in einem bestimmten Design. Meine Aufgabe besteht dann darin ein optisches Konzept zu entwickeln. Dieses Konzept muss den Anforderungen des Designers entsprechen, als auch die gesetzlichen und mechanischen Anforderungen erfüllen. Um dies zu realisieren, tauschen wir uns regelmäßig im Team aus und arbeiten eng mit den Abteilungen Konstruktion und Elektronik Entwicklung zusammen. Besonders schön ist es, wenn aus einem Projekt ein Prototyp entsteht.

Wie lange arbeiten Sie bereits als Optical Development Engineer?

Während des Studiums habe ich sowohl an der TU Berlin als auch in Ilmenau im Fachgebiet Lichttechnik als studentische Hilfskraft gearbeitet. Dort habe ich unter anderem Doktoranden beim Aufbau, Vermessung und Durchführung von Probandenstudien unterstützt. Die Durchführung als auch Teilnahme an Probandenstudien hat mir immer Spaß gemacht. Um einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu erhalten, kann ich dies sehr empfehlen.

Für die Masterarbeit war ich dann bei Osram OS als Werksstudentin und 2018 habe angefangen bei Lightworks als Optikentwicklungsingenieurin zu arbeiten.

Würden Sie sich noch einmal für diesen Beruf entscheiden?

Eindeutig ja.

Welche Aspekte Ihrer Tätigkeit begeistern Sie immer wieder?

Es wird nicht langweilig. Das schlimmste wäre für mich jeden Tag das gleiche machen zu müssen. Bei uns ist jedes Projekt individuell. Es sind immer neue Lösungen und Technologien mit denen wir uns beschäftigen.

Was würden Sie Interessierten raten, die überlegen diesen Beruf zu erlernen?

Soweit ich weiß gibt es in Deutschland keinen reinen Studiengang für Lichttechnik oder Optik. Es ist sinnvoll an eine der Hochschulen zu gehen, welche ein Fachgebiet Lichttechnik hat, also bspw. Berlin, Ilmenau, Karlsruhe oder Darmstadt und die Kurse entsprechend zu wählen. Das war meine Strategie für die Auswahl des Masterstudiengangs. Viele Firmen bieten auch duale Studiengänge an. Für Quereinsteiger gibt es bspw. an TU Ilmenau einen Weiterbildungsstudiengang Lichttechnik und auch Firmen oder Gesellschaften bieten solche Weiterbildungen an. Es gibt also diverse Möglichkeiten.

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