Nachdem wir uns in dem vorherigen Beitrag die Vorteile einer Student Membership in internationalen Verbänden angesehen haben, folgt hier die Übersicht für studentische Mitgliedschaften in nationalen Organisationen.
Inhalt dieses Beitrags
Hinweis: dieser Beitrag wurde unabhängig von den genannten Organisationen recherchiert und erstellt. Enthaltene Affiliate-Links (Links, für die ich eine Provision erhalte wenn du sie klickst und Produkte bestellst) sind mit einem * gekennzeichnet. Die dargestellten Informationen entsprechen dem Stand der letzten Aktualisierung.
Die LiTG ist ein eingetragener unabhängiger Verein mit knapp 2100 Mitgliedern und 15 zugehörigen Bezirksgruppen.
Ihren Mitgliedern möchte die LiTG als Plattform rund um die Themen Licht und Beleuchtung dienen und bietet verschiedene Tagungen, Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten an.
Eine Besonderheit der LiTG ist, dass man sowohl als Privatperson als auch Organisationen / Unternehmen Mitglied werden kann. So schafft die LiTG ein Netzwerk für Wissenschaft, Forschung, Industrie und Interessierte. Zudem ist sie an der Erarbeitung von neuen Richtlinien und Normen beteiligt.
Neben der Zeitschrift „Licht“ (kostenpflichtig) besteht für Mitglieder kostenloser Zugriff auf Publikationen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses der LiTG zu besonderen Themen (bspw. physiologischen Aspekten der Tageslichtbeleuchtung, neuen Normen usw.).
LiTG für Studierende
Wie auch bei anderen Verbänden profitieren Mitglieder von reduzierten Kosten für die Teilnahme an Tagungen oder Weiterbildungsangeboten. Letztere kann ich auch Studierenden sehr empfehlen: die Auswahl an spannenden, praxisrelevanten Themen ist sehr groß.
Für Studierende (und Auszubildende) bietet die LiTG eine besondere Rubrik auf ihrer Webseite, die „Junge LiTG“. Neben Studierendenpatenschaften für die Tagung LICHT (in Fachkreisen auf jeden Fall eine Pflichtveranstaltung!), organisiert die junge LiTG auch Veranstaltungen speziell für den „Licht-Nachwuchs“. Dazu gehört auch die „Lux Junior“, auf der überwiegend Studierende und Promovierende ihre Forschungsergebnisse präsentieren.
Alle zwei Jahre wird zudem ein Nachwuchspreis für die beste Abschlussarbeit oder Dissertation vergeben.
Wie auch bei den bisher vorgestellten internationalen Verbänden und Gesellschaften hat bei der LiTG das Netzwerk einen wichtigen Stellenwert. Der große Vorteil liegt hier in den engen Kontakten sowohl zu Universitäten und Hochschulen als auch zu Unternehmen.
Hier geht’s zur Seite der jungen LiTG:
Junge LiTG – Deutsche Lichttechnische Gesellschaft
Die Preise
Für Studierende und Auszubildende beträgt die jährliche Mitgliedschaftsgebühr 10€ (im Vergleich zu 60€ für die persönliche Mitgliedschaft).
Die LICHT Zeitschrift bekommen Studierende zum reduzierten Preis als Jahres-Abonnement für 72€.
Weitere Infos über eine Mitgliedschaft findest du hier:
Verbände und Gesellschaften bieten viele Möglichkeiten für Studierende schon früh wertvolle Netzwerke aufzubauen. Foto: Pixabay / PexelsDGaO – Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik
Die DGaO ist nationaler Verband der EOS in Deutschland und bietet eine Schnittstelle für Wissenschaft und Industrie für die verschiedenen Themenfelder der Optik. Aktuell sind etwa 600 persönliche und 50 korporative Mitglieder Teil der DGaO.
Das Highlight des Optikjahres ist die Jahrestagung der DGaO, die immer in der Woche nach Pfingsten an einem Universitäts- oder Hochschulstandort stattfindet. Sie ist auch für Studierende und Promovierende eine gute Gelegenheit ihre Arbeiten dem Fachpublikum zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.
DGaO für Studierende
Eine relativ neue Rubrik ist die Young DGaO mit Fokus auf den Optik-Nachwuchs.
2021 findet die dritte Young DGaO Summer School statt, eine Veranstaltung für Studierende, Promovierende und junge Absolventen mit verschiedenen Workshops und Vorträgen rund um optische Themen.
Mehr dazu findet ihr hier:
Young DGaO
Die Preise
Die jährliche Gebühr für die studentische Mitgliedschaft beträgt bei der DGaO 20€. Zudem erhalten Studierende reduzierte Preise für die Teilnahme an der Jahrestagung und auch die Kosten für die Young DGaO Summerschool sind mit aktuell 50€ sehr günstig.
Hier geht’s zu weiteren Informationen und der Anmeldeseite für eine Mitgliedschaft bei der DGaO:
VDI – Verein deutscher Ingenieure
Wie die IEEE bei den internationalen Verbänden hat auch der VDI keinen ausschließlichen Fokus auf Licht- oder Optikthemen. Trotzdem kann sich eine Mitgliedschaft lohnen, da es an verschiedenen Stellen Schnittpunkte gibt.
Doch zunächst ein Überblick: der VDI hat etwa 140.000 Mitglieder mit 12 Fachgesellschaften mit 50 Fachbereichen zu verschiedenen Themenfeldern. Dazu gehören z.B. auch die Fachbereiche „Microsystemtechnik und Nanotechnologie“ (u.a. mit Schwerpunktthemen wie Mikrooptik und Photonik) und „Optische Technologien“, welcher auch lichttechnische und farbmetrische Themenfelder abdeckt.
Außerdem gehören zur VDI 45 Bezirksvereine mit noch einmal rund 100 Bezirksgruppen, die ein lokales Vernetzen und Austauschen ermöglichen.
Bei mehr als 5000 Veranstaltungen pro Jahr, gibt es immer wieder Tagungen und Webinare, die speziell auf lichttechnische und optische Themen abzielen, bspw. im Bereich der Fahrzeugtechnik oder der Industriebeleuchtung.
Mit Unterstützung vieler ehrenamtlicher Ingenieure erarbeitet der VDI Richtlinien und Qualitätsstandards für die verschiedensten Industriebereiche, die auch den Bereich Licht und Optik betreffen (z.B. VDI 6011 zur Optimierung der Tageslichtnutzung und künstlicher Beleuchtung).
VDI für Studierende
Neben den allgemeinen Vorteilen einer Mitgliedschaft im VDI, bspw. exklusiven Inhalten und Zugriffen im Mitgliederbereich, Webinaren und auch einer gratis Fachzeitschrift, bietet der VDI Studierenden Beratungsangebote zu Studium und Karriere, einen Stellenmarkt und das Förderprogramm „VDI ELEVATE“.
Infos zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft bekommst du auf der Webseite der VDI hier:
VDI Mitgliedschaft
Und weitere Infos zu dem VDI ELEVATE Programm gibt es hier:
VDI ELEVATE
Preise
Die Mitgliedschaft für Studierende gibt es für 35€ / Jahr. Nach Abschluss des Studiums kannst du zudem weitere 4 Jahre vergünstigt als Berufseinsteiger*in für 74€/ Jahr Mitglied bleiben.
Eigene Forschungsergebnisse auf Tagungen und Konferenzen präsentieren ist eine großartige Gelegenheit. Als Mitglied einer Gesellschaft geht das häufig stark vergünstigt. Foto: iStock.com/kasto80
Verbände für spezifische Fachbereiche
Die bisher vorgestellten Verbände und Gesellschaften bieten eine übergreifende Plattform verschiedenster Themenfelder im Bereich Lichttechnik und Optik. Es gibt aber auch Verbände, die sich spezifischeren Feldern widmen. Auf Grund der hohen Anzahl dieser spezialisierten Verbände, möchte ich an dieser Stelle nur exemplarisch ein paar Beispiele vorstellen.
DGLM – Deutsche Gesellschaft für Biophotonik und Lasermedizin
Die DGLM ist eine Mitgliedsgesellschaft der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) und hat das Ziel Laser- und Photonik-basierte Verfahren im Bereich der Medizin zu fördern. Sie bildet damit auch eine Schnittstelle zwischen Medizin und Technik.
Aktuell verfügt die DGLM über etwa 250 Mitglieder und richtet eine Jahrestagung sowie verschiedene Symposien aus. Veröffentlichungen der DGLM erscheinen in der Zeitschrift Photonics & Lasers in Medicine.
Studierende können für 20€ pro Jahr Mitglied werden und erhalten Vergünstigungen bei Konferenzen und Veranstaltungen. Zudem bietet die DGLM gute Kontaktmöglichkeiten durch das breite fachliche Netzwerk.
Hier geht es zur Webseite:
DGLM
DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
Als Fachgesellschaft für Augenheilkunde verzeichnet die DOG mehr als 7900 Mitglieder und bietet auch für Studierende ab dem 6. Semester Gastzugänge an. In verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen werden sowohl unterschiedliche Themenfelder der Augenheilkunde als auch verschiedene Projektkategorien, wie Ethik in der Augenheilkunde, betrachtet. So gibt es auch die Arbeitsgruppe Young DOG, in der Mitglieder der DOG gezielte Fördermaßnahmen für den Nachwuchs in der Ophthalmologie erarbeiten.
Die DOG organisiert verschiedene Veranstaltungen, Kongresse und Fortbildungen und publiziert die Fachzeitschrift Der Ophthalmologe.
Der für Studierende mögliche Gastzugang ist im ersten Jahr kostenfrei und kann noch zwei weitere Jahr für 60€/ Jahr verlängert werden. Ein Jahresgastzugang beinhaltet den kostenfreien Bezug der Zeitschrift Der Ophthalmologe sowie Zugang zum DOG Kongress und die Newsletter der DOG und der Young DOG.
Weitere Infos gibt es hier auf der Webseite:
DOG – Studentische Mitgliedschaft
DfwG – Deutsche farbwissenschaftliche Gesellschaft
In vier Arbeitsgruppen zu den Themen Farbbildverarbeitung, Farbmessung, Farbmetrik und Appearance arbeitet die DfwG an der Förderung farbwissenschaftlicher Themen. Sie bietet damit eine Austauschplattform für ihre 144 persönlichen und 47 korporativen Mitglieder.
Im Rahmen der Jahrestagung der DfwG und einer Mitgliederzeitschrift werden neuste Forschungserkenntnisse geteilt. Zudem wirkt die DfwG an der Vorbereitung neuen Normen mit und steht in engem Austausch zu (inter-)nationalen Organisationen wie der CIE.
Eine studentische Mitgliedschaft kostet 10€ / Jahr.
Weitere Infos gibt es hier auf der Webseite:
DfwG – Homepage
Fazit
Wie auch bei den internationalen Organisationen, kann ich an dieser Stelle keine Empfehlung für oder gegen die Mitgliedschaft in den genannten Verbänden geben.
Es fällt auf, dass die Größe der nationalen Verbände und ihre Angebote teils deutlich voneinander, aber insbesondere von denen der internationalen Verbände abweichen. Das ist natürlich nicht verwunderlich wenn man bedenkt, dass Forschende ihre Ergebnisse einem möglichst breiten Publikum präsentieren möchten und daher internationale Organisationen einen klaren Vorteil bieten.
Für Studierenden können aber gerade die kleineren Kongresse mit lokalem Publikum sehr hilfreich mit Blick auf das eigene Netzwerk oder bei der Suche nach potentiellen Praktikums- oder Arbeitsplätzen sein. Auch für konstruktives Feedback und Austausch zu den eigenen Forschungstätigkeiten stehen die Chancen bei kleineren Events meist besser als bei den riesigen Kongressen mit fünf oder mehr Parallelsessions. Im Zweifel ist eine Mischung aus beidem eine gute Möglichkeit schon während des Studiums einen Fuß in die Tür der Optik- und Lichttechniknetzwerke zu bekommen
